Was sind Triebmittel und worum handelt es sich hierbei? Es gibt drei
wesentliche Trieb, die den Hund zum Fährten motivieren, den
Meutetrieb, den Beutetrieb und den Jagdtrieb und die wir für uns
nutzbar machen.
Triebmittel Meute:
Die Fährte führt über den Menschen, eine sehr oft empfohlene und
angewandte Methode, um einem Hund das Fährten zu lernen. Hierbei wird
der Drang des Hundes zu seinem Menschen (HF) genutzt, vor allem im
Welpenalter, da sich der Welpe noch sehr stark an uns gebunden fühlt.
Der Aufbau erfolgt meist so:
Ein zweiter HF übernimmt unseren angeleinten Hund. Wir treten an
geeigneter Stelle einen Abgang und rufen unseren Hund beim Namen, dann
gehen wir unter wiederholtem Rufen bis etwa zu Hälfte unserer Strecke.
Der Helfer geht mit unserem Hund in ein Versteck. Wir gehen die Fährte
bis zum Ende, rufen nochmals unseren Hund und verstecken uns dort.
Der Helfer kommt mit dem Hund heraus und geht zum Abgang. Er ermuntert
den Hund durch Hör- und Sichtzeichen zum Suchen. Sucht der Hund mit der
Nase wird er gelobt, wenn er am Ende der Fährte uns gefunden hat wird
er ausgiebig gelobt.
Vorteil:
- Der Aufbau kann sehr früh beginnen (13 - 16 Woche)
- Der Eigengeruch seines Rudelmenschen hat sich bereits eingeprägt
Nachteil:
- Es muss bereits eine entsprechende Bindung zwischen <Hund und
Mensch vorhanden sein
- Die Methode funktioniert nur mit einem Helfer
- Ich muss mich auf das Wissen und Können des Helfers verlassen,
kann selber keinen Einfluss nehmen
- Der Hund orientiert sich mehr am Individualgeruch als an der
Bodenverletzung
- Der Hund lernt mehr die freie Suche (Stöbern)
- Der Hund muss später intensiver auf das korrekte ausarbeiten
einer Fährte und auf die Gerüche aus der Bodenverletzung
umgewöhnt werden
Triebmittel Beute:
Der Beutetrieb ist mit dem angeborenen Jagdtrieb nahe verwand und beruht
auf dem Bestreben Beute zu zu fassen, festzuhalten und zu töten.
Da der Jagdtrieb Bestandteil des Ernährungstriebs ist, ist er im Welpen
schon sehr früh entwickelt.
Der Aufbau erfolgt meist so:
Wir binden den Hund an geeigneter Stelle an und machen ihn auf seine
Beute (Ball, Lappen, Holz, Triebstange) richtig wild. Wir gehen dann an
den Abgang, legen eine kurze gerade Fährte und machen den Hund immer
wieder auf die Beute aufmerksam. Am Schluss legen wir die Beute ab und
gehen in der Spur der Fährte zum Abgang zurück. Ohne großen
Zeitverlust gehen wir mit dem Hund an den Abgang und suchen wie oben
schon beschrieb die Fährte. Wenn der Hund die Heute gefunden hat wird
damit ausgiebig gespielt.
Vorteil:
- Der Aufbau kann bereits in der 8 bis 12 Woche begonnen werden
- Ich kann ohne Hilfsperson arbeiten
- Ich kann selber das Verhalten meines Hundes beeinflussen
Nachteil:
- Der Hund muss über eine gewisse Triebstärke verfügen
- Der Hund richtet sich in erster Linie mehr nach dem
Individualgeruch des Menschen und durch das vorherige "wild
machen" neigt der Hund extrem zum stöbern.
- Der Hund muss später intensiver auf das korrekte ausarbeiten
einer Fährte und auf die Gerüche aus der Bodenverletzung
umgewöhnt werden
Triebmittel Jagdtrieb:
Der Jagdtrieb ist die natürlichste Art, dem Hund das Fährten
beizubringen, da es sich um einen angeborenen Trieb handelt. Dabei wird
hauptsächlich der im Ernährungstrieb verwurzelte Sättigungsdrang
angesprochen, also der primäre Trieb der Selbsterhaltung. Dieser Trieb
ist von Anfang an beim Hund aktiv. Dies bedeutet, je mehr ein Hund nach
Futter strebt, desto ausgeprägter ist sein Geruchssinn.
Der Aufbau erfolgt meist so:
Je nach Ausprägung des Sättigungsdrangs des Hundes kann ich ihn
vor der Fährte 12 - 36 Std. lang hungern lassen. Bei einem Hund mit
einem geringen Fressdrang sehr zu empfehlen. Dann treten wir eine kurze
gerade Fährte, wobei wir in jeden Fußstapfen einen Fleischbrocken
legen. Man kann auch eine Fleischschleppe machen, d.h. wir ziehen ein
angebundenes Stück Fleisch hinter uns her. Bei beiden Fährten endet
die Fährte mit einer Portion Fleisch. Nach kurzer Wartezeit setze ich
den Hund am Abgang an und ermuntere ihn zum suchen, der Rest erfolgt wie
oben bereits beschrieben.
Vorteil:
- Der Aufbau kann bereits in der 4 bis 4 Woche begonnen werden
- Ich kann ohne Hilfsperson arbeiten
- Ich kann selber das Verhalten meines Hundes beeinflussen
- Der Hund weicht kaum von der Fährtenspur ab, da der Fleischgeruch
stärker ist als der Geruch des Fährtenlegers.
- Der Hund lernt sehr früh sich an den Bodengerüchen zu
orientieren
Nachteil:
- Die Fleischfährte/-schleppe darf nicht zu lange verwendet werden,
vor allem bei Hunden mit ausgeprägtem Sättigungsdrang. Sie ist
rechtzeitig über eine Tupfspur, in eine reine pflanzliche Duftspur
umzuwandeln.
Stellen wir diese 3 Modelle der Triebmittel einander gegenüber,
kommen wir schnell zu der Erkenntnis, dass die Ausbildung über den Jagdtrieb,
die für uns am geeignetste ist.
Tabellarisch würde sich die Vor- und Nachteile wie folgt
ausdrücken: